Kein Blutgeld an H&M, DHL, VW und Co.!

Kundgebung der FAU Magdeburg gegen die Finanzierung der Militärjunta in Myanmar durch internationale Konzerne – in Solidarität mit Arbeiter:innen, die dort seit dem Putsch streiken.

Goldschmiedebrücke Magdeburg // Neben H&M
06.11.21 // 15 Uhr

Nach dem Vorwurf des Wahlbetrugs bei den verlorenen Wahlen im November des vergangenen Jahres startete das Militär in Myanmar am 1. Februar 2021 einen Putsch. Die Armee unter dem Militärbefehlshaber Min Aung Hlaing hat sich dabei die Kontrolle über alle Zweige der Regierung gesichert, die demokratisch gewählte Regierungschefin Aung San Suu Kyi verhaftet und den Ausnahmezustand verhängt.


Bewegung des zivilen Ungehorsams – CDM
Einige Tage nach dem Putsch gingen Tausende auf die Straße, um gegen das Militär zu protestieren. In den folgenden Tagen breiteten sich die Proteste in ganz Myanmar aus und es kam zu vielen Streiks gegen die Machtübernahme der Armee, z.B. von Textilarbeiter:innen und Studierenden. Schnell kam es auch zu Arbeitsniederlegungen von Beschäftigten im Eisenbahn, Gesundheits- und Bildungswesen, im Bergbau, bei der staatlichen Verwaltung, von Lastwagenfahrer:innen und vielen anderen. Diese Initiativen breiteten sich immer weiter aus und führten im März zu einem landesweiten Generalstreik.
Seitdem gab es auch weitere Protestaktionen wie Topfschlagen, Militärboykott, absichtliche Verkehrsstaus und andere öffentliche Aktionen. Die Farbe Rot, die mit Studierenden- und Arbeiter:innenprotesten assoziiert wird, wird als Symbol verwendet, ebenso wie Protestlieder und der Drei-Finger-Gruß.
Von Anfang an hat die Bewegung dazu aufgerufen, Produkte und Dienstleistungen zu boykottieren, die mit dem Militär in Verbindung stehen, um der Junta die wirtschaftliche Grundlage zu entziehen. Diese Boykottbewegung, auch CDM genannt, ist weit verbreitet und so zahlen viele Menschen in Myanmar keine Stromrechnungen und Steuern mehr, gehen nicht zur Schule und manche Läden verkaufen nicht mehr an Soldaten.


Es geht um Arbeiter:innen, Profite und Proteste!
Nach mehr als sechs Monaten massiver Proteste und blutiger Unterdrückung der Bevölkerung haben Unternehmen wie Adidas, DHL oder Volkswagen noch immer nicht alle direkten und indirekten Beziehungen zur Militärjunta in Myanmar abgebrochen. Schlimmer noch: Während die öffentliche Diskussion längst zu anderen Themen übergegangen ist, scheinen viele Unternehmen die Gelegenheit zu ergreifen, sich wieder in das Land zu schleichen. Denn die unerbittliche Unterdrückung von Arbeiter:innenprotesten verspricht billige Arbeitskräfte ohne Widerstand.


Internationale Unternehmen profitieren weiterhin
Der Militärputsch wurde sofort von den Vereinten Nationen sowie von nordamerikanischen, europäischen und anderen Ländern (mit Ausnahme von China, Russland und den Nachbarländern Myanmars) verurteilt. Viele internationale Unternehmen wie Adidas, H&M, Volkswagen, DHL und andere, die entweder dort produzieren, dort Zulieferer haben oder anderweitig Geschäftsbeziehungen zu Unternehmen in Myanmar unterhalten (auch mit direkten oder indirekten Verbindungen zum Militär) veröffentlichten unmittelbar nach dem Putsch in Myanmar Stellungnahmen und verurteilten das Vorgehen des Militärs. In den vergangenen Monaten und Wochen haben sie jedoch ihre Geschäfte in Myanmar wieder aufgenommen. Unabhängig davon, ob diese Unternehmen die Junta öffentlich verurteilen oder nicht, profitieren sie von der Unterdrückung der Proteste der Arbeiter:innen durch das Militär, und die Steuern und Gebühren dieser Unternehmen verschaffen der Junta wertvolle Einnahmen.


Um unsere Solidarität mit den Protesten auszudrücken, werden wir am 06.11. eine Kundgebung organsieren. Ab 15 Uhr an der Goldschmiedebrücke, neben H&M, einem der Unternehmen das durch die Arbeiter:innen-feindliche Militärjunta profitiert.
Hoch die Internationale Solidarität!

#BloodMoneyMyanmar #StopPayingToJunta #FreezeDollarToJunta

Information unter:
globalmayday.net/bloodmoneymyanmar/ [EN]
fau.org/kaempfe-und-kampagnen/bloodmoneymyanmar [DE]

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