In die Offensive! Aktionen rund um den 1. Mai 2021

Dieses Jahr steht der 1. Mai als Kampftag der Arbeiter:innen ganz im Zeichen der globalen Pandemie! Die Belastungen und Folgen werden die Unterdrückten zahlen. Während Großkonzerne wie Amazon, Tönnies oder Mercedes Rekordgewinne einfahren, müssen Werktätige dicht an dicht diese Gewinne erarbeiten.

Weltweit werden wir, die Lohnabhängigen, in einen Wettbewerb zueinander gesetzt, um die Mehrwertproduktion anzukurbeln und überhaupt erst zu ermöglichen. Egal wo wir wohnen, welches Geschlecht wir haben, welche Nationalität uns zugeschrieben wird, wir sind im selben Kampf verwoben, ob wir wollen oder nicht. Kürzungen sozialer Dienstleistungen in öffentlichen Haushalten, Outsourcing, das Drücken von Löhnen, Privatisierungen, ansteigende Lebenshaltungskosten sowie Studiengebühren und die Zerstörung natürlicher Grundlagen sind nur einige Symptome, die im direkten Zusammenhang mit dem globalen Wirtschaftssystem stehen. Ein System, welches auf Ausbeutung und Wettbewerb basiert und die Kommerzialisierung aller Lebensbereiche vorantreibt.

Der stetig zunehmende Leistungsdruck, Vereinzelung und die Entfremdung von unseren Bedürfnissen und Mitmenschen, mit denen wir arbeiten und leben machen uns krank. Das erfahren wir am Arbeitsplatz, in der (Hoch-)Schule und leider auch im zunehmenden Maße während der Kindheit und Jugend. Die Mechanismen der Marktwirtschaft und die damit einhergehenden nationalstaatlichen Strukturen führen dazu, dass die Anpassung an das Diktat der Wettbewerbsfähigkeit sowie die Mehrwertproduktion priorisiert, anstatt dass emanzipatorische Fähigkeiten gefördert werden.

Die Welt durchlebt eine ernsthafte CoViD-19 Pandemie. Wie bei allen Krisen sind die Ärmsten am stärksten betroffen. Viele Unternehmen zwingen Lohnabhängige weiterhin zur Arbeit zu kommen und verwehren ihnen somit die Möglichkeit zu Hause in Quarantäne zu bleiben. Viele Arbeiter:innen verlieren auch ihren Job. (Schein-)Selbstständige, Einzelhändler und andere Arbeit:erinnen haben kein Einkommen. Menschen in Camps für Geflüchtete und wohnungslose Menschen haben keinen Zugang zu einem Mindeststandard an sanitären Anlagen.

Wie sieht es in Magdeburg aus?

Mit Enercon schließt einer der größten Firmen in Magdeburg. Damit verlieren nicht nur Arbeiter:innen direkt bei Enercon ihre Arbeit, sondern auch bei den Zulieferern. Das ist aber nur die Spitze des Eisberges. Den verbliebenen Industriebetrieben droht die Überalterung und Schließung. Seit letztem Jahr baut Amazon hier ein Verteilzentrum auf. Der Versandhändler ist berühmt-berüchtigt für miese Arbeitsbedingungen und Union Busting (Gewerkschaftsbekämpfung).

Aber auch in der Gesundheitsbranche brennt es. So kämpfen Beschäftigte der AMEOS-Kliniken in Sachsen-Anhalt seit Jahren für einen Tarifvertrag. Schlechte Bezahlung und Unterbesetzung gehören zum Alltag, gerade in den Privat-Kliniken. Auch sollen das Uniklinikum Magdeburg und das Städtische Klinikum in Olvenstedt zusammengelegt werden. Das Ganze soll der Wettbewerbsfähigkeit dienen, aber es bedeutet z.B. Rationalisierung des Personals und Reduzierung der Betten, auch die der Intensiv-Stationen. Es zeigt in Zeiten der Pandemie verstärkt auf, dass nicht die Gesundheit und gute Arbeitsbedingungen sondern die Profite im Mittelpunkt stehen.

In die Offensive!

Innerhalb des Kapitalismus wird es keine Lösung für diese Probleme geben. Politiker:innen werden uns außer warmen Worten und Applaus keine Veränderung anbieten! Wir müssen in die Offensive gehen und für ein besseres Leben kämpfen.

Wir wollen daher rund um den Kampftag der Arbeiter:innenklasse mehrere Veranstaltungen organisieren!

Am 28.April, dem Workers Memorial Day, werden wir den verstorbenen und erkrankten Kolleg:innen gedenken. Gerade denen, die am meisten von der Pandemie betroffen sind, seien es Pflegekräfte, die nicht genug Schutzausrüstung haben oder Saison-Arbeiter:innen, denen die Sozialversicherung verwehrt wird.

Am 1. Mai rollen wir, ab 12 Uhr, der Arbeiter:innenklasse den schwarz-roten Teppich aus. Deine Geschichte wird Teil unseres Catwalks der Unterdrückung, der deine Erfahrungen und Erlebnis in den Mittelpunkt stellen soll.

Am 3. Mai werden wir vor dem Jobcenter eine Kundgebung abhalten, von 12 bis 16 Uhr. Wir wollen auf die Probleme, die Erwerbslose haben, aufmerksam machen, gerade in Zeiten der Pandemie. Wir wollen aufklären z.B. über sinnlose Maßnahmen, reden über Überlebenstricks im Alltag mit den Ämtern und auch werden wir Kollegen:innen begleiten, wenn Handlungsbedarf besteht.

Am 11. Mai um 18 Uhr wird unsere AG Gewerkschaftliche Aktion einen Vortrag über arbeitsrechtliche Mindeststandards halten. Er wird online stattfinden. Diese Standards werden oft genug nicht eingehalten und es lohnt sich immer, sich über seine Rechte zu informieren, um dagegen vorzugehen. Anmeldung: faumd-va@fau.org

Denkt an Abstand und Mund-Nasen-Schutz! Schütze dich, schütze deine Klasse

Es ist Zeit, sich zu organisieren!

Die Reichen sollen für die Krise zahlen!

Grundlage war der Aufruf des Global May Day 2021

https://www.fau.org/artikel/aufruf-global-may-day-2021