Es reicht! Protestieren statt frieren!

Wir alle merken es beim alltäglichen Einkauf: Alles wird immer teurer. Schon jetzt wird es für die meisten noch vor dem Monatsende knapp. Ein Großteil des Einkommens geht ohnehin schon für die Miete drauf. Die Preise für Strom und insbesondere Gas explodieren förmlich, was zu einem drastischen Anstieg der Nebenkosten führt. Viele Menschen wissen nicht mehr, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen. Das neue Entlastungspaket der Bundesregierung ist ein Witz, denn es ist kaum mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein.

Diese Krise sollen „wir alle“ bezahlen. Die Bundesregierung spricht von Solidarität und ruft zum Sparen auf. Wer aber nichts oder auch nur ein durchschnittliches Einkommen hat, kann nicht sparen. Während auf der einen Seite viele Menschen im Winter vor der Wahl stehen, ob sie hungern oder frieren sollen, streichen auf der anderen Seite Energie-, Öl- und Rüstungskonzerne milliardenschwere Gewinne ein.

Wenn Konzerne wie Uniper sich verspekulieren und Miese machen, können sie sich auf die Bundesregierung verlassen. Mit der Gasumlage sollen ihre Verluste auf uns abgewälzt werden. Erneut zahlen wir so in dieser Krise drauf. Neben den steigenden Preisen werden mit der Gasumlage nicht nur private Haushalte, sondern auch kleine Betriebe zusätzlich belastet. Eine Pleitewelle droht, die bei vielen die Angst vor dem Verlust der eigenen Existenzgrundlage wachsen lässt – doch allein können wir dagegen nichts ausrichten.

Darum ist es wichtig, auf die Straße zu gehen:

Für eine regelmäßige und zeitnahe Anpassung der Löhne und Sozialleistungen an die Inflation!

  • Für einen Preisstop für Energie und Festpreise für Lebensmittel!
  • Für eine radikale Besteuerung der Krisenprofiteure statt Gasumlagen!
  • Für eine ernsthafte Umweltpolitik – wie z.B. kostenlosen Nahverkehr!
  • Für eine Übertragung der Versorgungsbetriebe in die öffentliche Hand!
  • Für Abrüstung und Friedensverhandlungen – statt Kriege zu befeuern!

Am Montag, den 19.09.2022, ab 17:30 Uhr, wollen wir uns vor dem Parteibüro der Grünen in der Ernst-Reuter-Allee 26 in Magdeburg versammeln, um mit einem offenen Mikrofon unserer Wut dort Ausdruck zu verleihen.

Wir sagen: Es reicht! Wir werden nicht hungern und frieren, während andere von der Krise profitieren. Die Krisengewinner zur Kasse bitten!

Kommt mit uns auf die Straße, um gegen die Regierungspolitik zu protestieren!

Für mehr Informationen zu Treffen und Aktionen: https://t.me/protestieren_statt_frieren_MD

Die FAU Magdeburg feiert 22 Jahre Arbeitskampf!


Save the date: Am 17. Juni wollen wir zusammen mit euch 22 Jahre FAU Magdeburg in der Insel der Jugend (Maybachstraße, 39104 Magdeburg) feiern. Los geht’s ab 15 Uhr!

Neben Vorträgen zu Anarchosyndikalismus, Jobcenter-Begleitung und der FAU als Organisation wird es auch Kinderbetreuung, Essen und Live-Musik von Putzgruppe Grün, Schade, Rapper Tenor, Screw FM und DJ Carla Schubert geben.

Eintritt ist auf Spendenbasis (5-10 Euro), Testmobil ist vor Ort. Kommt rum & feiert mit uns!

Vortrag „Materializing Queer Feminism“ am 16. Juni

Der Vortrag von Dipl. Sowi. Friederike Beier von der Freien Universität Berlin führt in die Grundlagen eines materialistischen Queer-Feminismus ein.

Dabei bezieht sich ein materialistischer Feminismus auf eine marxistische Theorietradition und zwar den historischen Materialismus von Marx und Engels. So gelangen Prozesse der geschlechtlichen Arbeitsteilung gut in den Blick, die eine materialistische Grundlage von Geschlechterungleichheit bilden. In der feministischen Queer Theorie geht es hingegen um die gesellschaftliche Konstruktion von Geschlecht, die wiederum auf poststrukturalistischen Überlegungen basiert. Dabei bietet der historische Materialismus einen guten Analyserahmen Geschlecht und Sexualität als historisch und sozial konstruiert zu verstehen.

In Anlehnung an Silvia Federici und Judith Butler geht der Vortrag nach einer Einführung in die Thematik darauf ein, wie sich beide Theorieströmungen ergänzen können, um die Rolle von Geschlecht und Sexualität im Kapitalismus zu theoretisieren.

Wann & Wo: 16. Juni, 18.30 Uhr, @mitmischen_md in der Maxim-Gorki-Straße 40, 39108 Magdeburg

Am 2. Mai ist Kampftag der Erwerbslosen!

Seit 2004 findet, zusätzlich zum 1. Mai, der 2. Mai als Kampftag der Erwerbslosen statt. In Magdeburg veranstalten wir zu diesem Anlass eine Kultur-Kundgebung in der Nähe des Jobcenters. Es wird Infostände, Beratungen, eine „Küche für {A}alle“ und musikalische Begleitung geben.

Wir, die Erwerbslosen der Freien Arbeiter:innen Union (FAU) Magdeburg, wollen auf die Probleme von Menschen, die nicht mehr (Lohn)arbeiten können bzw. dürfen oder nicht wollen aufmerksam machen – und darüber hinaus langfristig eine Möglichkeit des Widerstands aufbauen.

Wir Erwerbslose werden auf den Ämtern gegängelt und gedemütigt. Unnötige Maßnahmen, Überwachung und Sanktionen sind nur einige Werkzeuge, mit denen wir bedrängt werden. Es geht nur darum, uns zu nötigen, jeden Job anzunehmen, egal wie mies die Bedingungen sind. Um dieser Schikane zu entkommen und unsere Rechnungen sicher zahlen zu können, nehmen viele von uns lieber schlechte Jobs an. Das schreckt auch ab, für besser Arbeitsbedingungen zu kämpfen, denn eine Kündigung bedeutet schnell Hartz IV – und somit Armut.

All das soll bewusst den Niedriglohnsektor fördern. Gerade das „Aufstocken“ durch das Jobcenter ist nichts anderes, als vom Staat geförderte Lohndrückerei. Davon profitieren Unternehmen, da sie so Kosten sparen können. Jobcenter-Maßnahmen und sogenannte „Behinderten Werkstätten“ ersetzen teilweise reguläre Jobs und zahlen dabei nicht einmal den Mindestlohn.

Betroffen sind besonders häufig Frauen, Kinder, alleinerziehende, migrierte, behinderte und erkrankte Menschen. Diese sind noch schwerer von dem viel zu niedrigen Regelsatz betroffen, da sie zusätzliche Lebenshaltungskosten haben oder durch das System in anderer Weise benachteiligt sind.

Die Corona-Pandemie hat die Probleme weiter verschärft. So gab es 2020 eine Einmalzahlung von gerade einmal 150 Euro. Damit sollten die Hygienemaßnahmen finanziert werden und die steigende Inflation getragen werden. Die Strom- und Heizkosten sollen durch den eigenen Verzicht gesenkt werden. Es ist eine Frechheit, dass Erwerbslose eher frieren sollen, bevor Leistungen erhöht werden.

Von dem Wahlversprechen der Ampel-Regierung, Hartz-IV hinter sich zu lassen, ist nichts übriggeblieben. Weiter wird sanktioniert, Regelsätze werden um lächerliche 3 Euro erhöht und völlig unzureichende Sozialschutzpakete geschnürt. Und auch bei dem Bürgergeld wird nur der Name geändert, statt das Sozialsystem verbessert.

Wir rufen auf sich gegen den Zwang zur Erwerbsarbeit, gegen sinnentfremdete, unterbezahlte Arbeit und das Hartz-System zu organisieren. Aus Solidarität mit uns allen, die direkt oder indirekt davon bedroht sind, schließt euch uns an und kommt zu unserer Kundgebung!

Am: 02.05.22
Wann: 13:00 bis 16:00 Uhr
Wo: Ecke Otto-von-Guericke-Straße / Ernst-Reuter-Allee

Organisieren, bilden, handeln und kämpfen – Aktionen zum 1. Mai 2022

Seit dem Streik tausender Arbeiter:innen am 1. Mai 1886 in Chicago und der darauffolgenden Verurteilung von mehreren Anarchisten zum Tode, gilt der 1. Mai weltweit als Kampftag unserer Klasse. Jedes Jahr gehen weltweit Menschen an diesem Tag auf die Straße, um für das Recht auf Arbeit und für bessere Arbeitsbedingungen zu demonstrieren. Doch das Recht auf Arbeit heißt im Kapitalismus und in der sozialen Marktwirtschaft immer noch, dass Arbeitskräfte für die Gewinnmaximierung unterdrückt und ausgebeutet werden. Wir stehen deshalb nicht dafür ein, unter besseren Arbeitsbedingungen weiterhin ausgebeutet zu werden, sondern gehen am 1. Mai auf die Straße in Erinnerung der kämpfenden Genoss:innen von 1886 – wir bleiben unversöhnlich!

Aber das allein reicht nicht aus – wir müssen uns bilden, organisieren und kämpfen! Die Freie Arbeiter:innen Union (FAU) Magdeburg veranstaltet deshalb rund um den 1. Mai 2022 mehrere Aktionen:

Was war los in Bornheim?
Vortrag zum Streik bei „Spargel Ritter“ im Mai 2020
24.04. // 15:00 Uhr // Stadtteilladen Mitmischen, Maxim-Gorki-Straße 40, 39108 Magdeburg

Das ist ja wohl das Mindeste!
Vortrag der FAU Magdeburg zu arbeitsrechtlichen Mindeststandards
25.04. // 18 Uhr // Uni Gebäude G22A, Pfälzer Straße 5,39106 MD, Raum 211

Einführung in Begleitungen zu Jobcenter-Terminen
Schulung zur Selbstermächtigung im Jobcenter. Die Veranstaltung ist auf marginalisierte Geschlechter (FLINTA) beschränkt.
27.04. // 11:00 Uhr // Stadteilladen Mitmischen, Maxim-Gorki-Straße 40, 39108 Magdeburg

Workers Memorial Day
Den Toten gedenken, für die Lebenden kämpfen.
28.04. // Ganzen Tag // Stadtweit

Kampftag der Arbeiter:innen Klasse
Demonstrationen in Magdeburg
01.05. // Ganzen Tag // Stadtweit

Kampftag der Erwerbslosen
Kundgebung mit Redebeiträge, Beratungen und Musik
02.05. // 13 bis 16 Uhr // Otto-von-Guericke-Straße Ecke Ernst-Reuter-Allee

Offener Stammtisch der FAU MD
03.05. // ab 20 Uhr // Kunstkneipe Nachdenker, Olvenstedter Str. 43, 39108 Magdeburg

Einführung in Begleitungen zu Jobcenter-Terminen für FLINTA

Vortrag am 27.04.22 von 11 bis 13 Uhr

Wieder ein Jobcenter-Termin und wieder kommt die Angst vor bohrenden Fragen und möglichen Sanktionen hoch? Auch hier hat die FAU Magdeburg eine kollektive Lösung: Mitglieder begleiten Mitglieder gegenseitig zum Amt! In diesem Vortrag zeigt ein Mitglied der Erwerbslosen-AG, worauf es dabei ankommt – von rechtlichen Grundlagen bis hin Tricks im Umgang mit Forderungen und Sachbearbeiter:innen. Gemeinsam dem Jobcenter die Zähne ziehen!

Der Vortrag richtet sich vor allem an erwerbslose Menschen. Vorwissen ist nicht nötig.

Die Veranstaltung ist auf marginalisierte Geschlechter (FLINTA) beschränkt. Testet euch bitte im Vorfeld oder vor Ort.

27.04.22 von 11 bis 13 Uhr / Stadtteilladen Mitmischen / Maxim-Gorki-Str. 40, 39108 Magdeburg

Das ist ja wohl das Mindeste!

Vortrag der FAU Magdeburg zu arbeitsrechtlichen Mindeststandards am 25. Mai.

Viele Studierende müssen jobben. Oft arbeiten sie in sogenannten Minijobs oder kurzfristige Beschäftigungen. Geringe Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen sind dort weit verbreitet. Bezahlter Urlaub, Vergütung von Überstunden oder Lohnfortzahlung im Krankheitsfall? Oft Fehlanzeige, gerade für junge Menschen oder Studierende. Doch auch für (Mini-)Jobber:innen oder studentische Hilfskräfte gelten arbeitsrechtliche Mindeststandards. Leider sind Verstöße dagegen an der Tagesordnung. Anstatt sich über den Tisch ziehen zu lassen, zeigt die AG Gewerkschaftliche Aktion der FAU Magdeburg: Ihr könnt euch dagegen wehren!

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Was war los in Bornheim?

Im Mai 2020 sind auf dem Spargelhof „Ritter“ in Bornheim bei Bonn weit über 100 Erntehelfer:innen in den Arbeitskampf gegen ihre Bosse getreten – selbstorganisiert und plötzlich. Dabei sind sie von der FAU Bonn tatkräftig unterstützt worden. Das Syndikat koordinierte Demos und vermittelte Anwälte an die Helfer:innen. Im Anschluss wurden zahlreiche Verfahren vor dem Arbeitsgericht angestrengt.

Im April 2021 dann der Erfolg: Außergerichtliche Einigung auf 100.000€ Lohnauszahlungen.
Zwei beteiligte FAU-Mitglieder werden am 24. April über den Ablauf des Streiks, die gewerkschaftliche Unterstützung und ihre ganz persönlichen Eindrücke berichten.
Der Vortrag wird in Präsenz stattfinden, aber auch online gestreamt.

Wann: 24.04, 15:00 Uhr
Wo: Stadteiladen Mitmischen, Maxim-Gorki-Straße 40, 39108 Magdeburg
Link zur Onlineteilnamen: bit.ly/FAU-MD-Vortrag

FAU Magdeburg vs. Domino’s: 2.000 Euro Lohnnachzahlung für unser Mitglied!

Im Fall der ausstehenden Löhne bei Domino’s gibt es nun auch in der eigentlichen Sache gute Nachrichten: Die Pizziano Magdeburg Altstadt GmbH und unser Mitglied haben sich auf einen außergerichtlichen Vergleich geeinigt. Demnach zahlt die Domino’s-Franchisenehmerin die ausstehenden Löhne in fast voller Höhe nach – rund 2.000 Euro. Zusätzlich müssen die Betreiber:innen auch für ihre Anwaltskosten und die Kosten des erfolglosen Verfahrens über die einstweilige Verfügung aufkommen.

Für uns ist klar: Die Einhaltung arbeitsrechtlicher Mindeststandards ist Pflicht. Über kurz oder lang werden wir bekommen, was uns Lohnabhängigen zusteht. Das hätten die Chef:innen einfacher und billiger haben können. Wir sind gespannt, ob sie daraus lernen – und bereit, falls sie es nicht tun!

Weitere Infos zum Fall findet ihr hier, die Hintergründe zur einstweiligen Verfügung hier.

Spendenaufruf für die Menschen in Myanmar

Seit dem Putsch in Myanmar, im Februar 2021, ist in Myanmar die Militär-Junta an der Macht. Gegen diese Unrechtsregierung wehrt sich seitdem die Bevölkerung Myanmars.

Jetzt sehen sich viele von Ihnen Repression und Verfolgung ausgesetzt. Um dagegen vorzugehen und den Betroffenen zu helfen, hat die FGWM, eine Gewerkschaft aus Myanmar, einen Spendenaufruf in Zusammenarbeit mit einigen Schwestersyndikaten der FAU gestartet. Wir rufen dementsprechend dazu auf, den Unterdrückten in Myanmar solidarisch zur Seite zu stehen.
Das Geld wird für die Bereitstellung von sicheren Unterkünften, das Drucken von Aufklebern/Flyern und Bannern, logistische Zwecke und die Unterstützung von Widerstandsgruppen verwendet werden.

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