Vortrag: Revolutionäre Stadtteilarbeit als praktischer Ansatz von unten

Organisierte Nachbarschaften und Gewerkschaftsföderationen Hand in Hand?

Freitag, 18. Oktober | 19 Uhr | Stadtteilladen Mitmischen, Maxim-Gorki-Str. 40

In dem Vortrag von Frederik Fuß soll den Fragen nachgegangen werden, was Anarcho-Syndikalismus ist, was eine anarcho-syndikalistische Gewerkschaft ausmacht, ob Stadtteilarbeit syndikalistische Praxis ist und wie sich die revolutionäre Stadtteilarbeit mit dem Anarcho-Syndikalismus zusammenbringen ließe. Mit der AG Kiezkommune Stadtfeld innerhalb der Freien Arbeiter:innen Union Magdeburg gibt es einen praktischen Ansatz, diese Gedanken zusammen zu bringen.

Bei Anarcho-Syndikalismus denken die meisten Menschen an eine irgendwie anarchistische oder basisdemokratische Gewerkschaft. Ihre Praxis ist die der Arbeitskämpfe, ihr Betätigungsfeld allein der Betrieb – oder?
Zwar ist der Anarcho-Syndikalismus eine gewerkschaftliche Bewegung, doch beschränkt er sich nicht ausschließlich auf die betrieblichen Kämpfe. Im Sinne Rudolf Rockers muss er den Sozialismus als eine Frage der Kultur begreifen und entsprechend handeln. In der Vergangenheit bedeutete dies, dass neben den Syndikaten sogenannte Arbeiterbörsen aufgebaut wurden, welche außerbetriebliche Kämpfe koordinierten und in der Vision eines sozialistischen Aufbaus eine Schlüsselrolle einnehmen sollten.

Im Anschluss an diesen theoretischen Input stellt die AG Kiezkommune Stadtfeld sich, ihre Arbeit und ihre Visionen kurz vor. Anschließend ist der Raum für Fragen und Diskussionen offen.

Frederik Fuß ist Kollektivmitglied im anarcho-syndikalistischen Syndikat-A Verlag und war Redakteur der Theoriezeitschrift Tsveyfl. Zum Thema erschien zuletzt ein Artikel von ihm in der Onlinezeitung Direkte Aktion. Eine Sammlung an grundlegenden Texten zum Anarcho-Syndikalismus erschien Ende 2023 unter dem Titel „Was wir mit Gewerkschaft meinen“.

Der Vortrag findet auf Deutsch statt. Das Mitmischen ist mit einem Rollstuhl zugänglich.