Vortrag und Diskussion: Widerstand und Verfolgung der illegalen Freien Arbeiter-Union Deutschlands (Anarcho-Syndikalisten) 1933–1945


Am Samstag den 03.02. um 20 Uhr.
Stadtteilladen “Mitmischen”, Maxim-Gorki-Straße 40

Der nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten einsetzende Terror gegen die Arbeiter:innenbewegung zwang auch die Anarcho-Syndiaklist:innen in den Untergrund. In Mitteldeutschland, im Rhein-Ruhrgebiet und in Südwestdeutschland entstanden Zentren des anarcho-syndikalistischen Widerstands mit vielen lokalen Schwerpunkten. Die Beteiligten übten praktische Solidarität mit Verfolgten, verteilten aus dem Ausland eingeschmuggelte Literatur und gaben auch selbst hergestellte Flugblätter und Zeitschriften heraus. In Amsterdam, Paris, Barcelona und Stockholm wurden Exil-Stützpunkte eingerichtet. Die illegale FAUD baute konspirative Verbindungsnetze im Inland auf, organisierte grenzenübergreifende Fluchtwege und hielt den Nachrichtenaustausch mit dem Ausland aufrecht.
Zwischen 1934 und 1938 gelang es der Gestapo, zunächst das süddeutsche, später auch das rheinische und mitteldeutsche Netz aufzudecken. Bis 1939 wurden bis zu 300 Anarcho-Syndikalistinnen zu hohen Strafen verurteilt. Nach dem Ende der Haft begann für Viele von ihnen ein Leidensweg durch die Konzentrationslager. Andere kamen in die Strafbataillone oder wurden von den Behörden drangsaliert. Mindestens 41 Beteiligte überlebten den Verfolgungsterror nicht, viele andere starben nach dem Krieg an den Spätfolgen.
Im Vortrag wird der anarcho-syndikalistische Widerstand dargestellt. Dabei werden die erschwerten Bedingungen der Illegalität deutlich. Insbesondere soll eine wesentliche Problemstellung erläutert werden: Auf welche Weise und wie weit gelang es der Gestapo die klandestinen Strukturen der FAUD zu zerschlagen.

Die Veranstaltung ist auf Deutsch und kostenlos.
Der Zugang mit einem Rollstuhl kann ermöglicht werden.